(Mama & Baby) Yoga
Dass Gewaltfreiheit die erste Verhaltensregel im Yoga ist, habe ich bereits auf der Startseite erklärt. Aber warum bzw. wie genau kann Yoga nun dabei helfen ein Leben ohne Gewalt zu führen?
Was bei uns hier als Yoga bekannt ist, sind vor alle die Körperhaltungen (Asanas). Eigentlich machen sie aber nur einen kleinen Teil der gesamten Yogaphilosophie aus. Trotzdem glaube ich, dass auch dieser Teil schon vieles bewirken kann, wenn man ihn mit der richtigen Intention praktiziert.
Das bedeutet für mich mit Geduld, mit Konzentration auf dein inneres Empfinden und ohne Bewertung. Die Asanas werden so zu einer Art bewegter Meditation, in der du dich selbst besser kennen lernst, deine Grenzen langsam ausweitest, während du deinen Körper dehnst und mental stabiler wirst, während dein Körper an Stärke gewinnt. Was auf der Yogamatte abläuft wirkt nachhaltig auf deinen Alltag und somit dein ganzes Leben ein. Wenn du dir auf der Matte mit Liebe und Akzeptanz begegnest, wird dies auch im Alltag immer leichter sein. Wenn du auf der Matte lernst, totale innere Ruhe zu finden, wird sie auch in Stress und Hektik leichter wiederzufinden sein. Es kommt also nicht darauf an, flexibel zu sein oder einen Kopfstand zu können, sondern genau solche Erwartungen loszulassen/ drauf zu 💩. Yoga ist kein Kunstturnwettbewerb, auch wenn es viele so aussehen lassen.
Es geht nicht eben nicht darum, die schwierigsten Haltungen zu meistern. Es geht darum, dich selbst zu meistern. Ja ich weiß, das klingt spirituell, aber eigentlich ist es das nicht. Ich mache diese Seite für Gewaltfreiheit. Also, sagen wir mal, du wirst schnell aggressiv, möchtest aber daran arbeiten. Was musst du tun? Die Kontrolle über dich selbst bekommen = dich selbst meistern. Oder nicht? Ich rede also nicht von abgehobener spiritueller Entwicklung. Ich rede davon, dir deinen Bedürfnissen und Gefühlen bewusst zu werden und daraus resultierende Handlungen steuern zu können. Und dabei kann tägliche Asana Praxis helfen, denn sie ist wie ein Spiegel für den Alltag. Und wie gesagt, was du auf der Matte schaffst, schaffst du bald auch im normalen Leben.
Da es hier außerdem auch um Babys und Erziehung geht, möchte ich mich erstmal auf Mama & Baby Yoga konzentrieren. Denn ein neugeborenes Baby stellt deine Welt erstmal mächtig auf den Kopf. Und zwischen schlaflosen Nächten und unterbrochenen Mahlzeiten kann Mama schnell in Verzweiflung verfallen oder auch die Fassung verlieren. Und weil gerade die Anfangszeit so wichtig für das Leben ist, liegt es mir sehr am Herzen Mütter zu unterstützen.
Mit einem Baby Yoga zu machen ist definitiv anders als ohne. Wenn es nicht gerade schläft, wird es dich unterbrechen und nach dir verlangen. Das ist in Ordnung. Hier sind eine Reihe Ideen oder Übungen, die du mit deinem Baby machen kannst. Und Yoga Unterstützung für schwierige Momente.
1. Keine Erwartungen, keine Bewertungen. Das hatten wir schon, 💩 drauf. Was geht, geht. Was nicht geht, geht nicht.
2. Alles ist erlaubt, solange du atmest. Also bewusst atmest. Wenn du müde bist, leg dich auf deine Matte, Baby auf deine Brust und atme. Einschlafen ist dabei auch erlaubt. (Wenn du dich noch im Wochenbett befindest, ist dies eh die einzige Übung, die ich dir empfehlen würde)
3. Fang z.B. mit einem einfachen Sonnengruß und einer kurzen Meditation im Schneidersitz an. Dein Baby darf mitmachen, auf dich klettern, dein Gleichgewicht testen und dich tiefer in Dehnungen drücken. Es soll vor allem Spaß machen!
4. Babys Bedürfnisse sind wichtig. Wenn es gestillt werden will, stille es und sei ganz bei ihm (Achtsamkeitsübung) Wenn es schlafen möchte, nimm es ins Tragetuch und übe zum Beispiel die Krieger Variationen oder sogar den Baum, während es an dich gekuschelt schlafen kann.
5. Baby weint und weint, weil es nicht schlafen kann? Nimm es ins Tragetuch und mache draußen eine Gehmeditation. Wenn du zur Ruhe kommst und gleichmäßig läufst, wird es Baby helfen, einzuschlafen.
6. Gehmeditation funktioniert auch, wenn dein Kind schon selber laufen will, aber dir zu langsam ist. Du übst Geduld und dein Kind bekommt die Zeit, die es braucht!
7. Baby spielt nur, wenn du direkt daneben bist? Nutze die Gelegenheit für einige Katze-Kuh Dehnungen, die Haltung des Kindes oder sogar den herabschauenden Hund. Und dann macht Baby vielleicht gleich mit.
8. Du kommst heute zu gar nichts, weil dein Baby dich permanent braucht? Nimm dir immer wieder Zeit eine Minute die Augen zu schließen und tief durchzuatmen. Diese Phasen gibt es, aber sie gehen auch immer wieder vorbei!!
Du kannst jederzeit einfache Yogahaltungen in den Alltag einbauen, wenn du nicht genug kinderfreie Zeit hast. Das macht euch beiden Spaß und fördert die Bindung. Außerdem lernst du geduldiger und mehr im Hier und Jetzt bei deinem Kind zu sein. Das alles fördert natürlich eine gewaltfreie Erziehung! Und wenn Yoga bald fest in euren Alltag gehört, wird dein Kind es dir nachmachen und von den gleichen Vorteilen profitieren. Und so euer ganzes Familienleben.
- Für Neulinge: Anleitung aus dem Internet, z.B. Adriene (englisch) https://www.youtube.com/user/yogawithadriene
- Oder mach einen Yogakurs in deiner Nähe, es gibt auch Mama&Baby Yogakurse!
- Gestresste oder verzweifelte Mama: Hol dir rechtzeitig Hilfe! Du musst nicht alles alleine schaffen. Wenn du nicht weißt wo, melde dich bei mir übers Kontaktformular!